Psychoneuroimmunologie – Ganzheitliche Gesundheit neu denken: Wie Stress, Emotionen und dein Geist täglich deine Gesundheit beeinflussen
Wenn ich heute mit dir beginne zu arbeiten – an deinen chronischen Erkrankungen, an Erschöpfung oder an diffusen Symptomen –, dann weiß ich: Ich begegne nicht nur deinem Körper, sondern deiner ganzen Lebensgeschichte. Diese Erkenntnis verdanke ich unter anderem der noch jungen Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie (PNI) – einer Disziplin, die mich fachlich begeistert und deren Auswirkungen ich häufig in meinem eigenen Leben erfahren habe.
Ich erinnere mich gut an die Zeit, in der mein eigener Körper mir zahlreiche Rätsel aufgab: Hashimoto, ständige Entzündungen, eine wachsende Liste von Unverträglichkeiten. Ich fühlte mich wie in einem Labyrinth aus Symptomen, das niemand richtig zu verstehen schien. Durch die jahrelange Beschäftigung mit allen Ebenen – Körper, Psyche, Seele – und durch das tiefe Eintauchen in die Psychoneuroimmunologie wurde mir klar: Mein Immunsystem erzählt meine Geschichte.
Anhaltender Stress und unverarbeitete Emotionen – vor allem aus frühkindlichen Traumata – können das Immunsystem langfristig schwächen. Auch ich habe das erfahren. Mein Nervensystem war – und ist manchmal auch heute noch – im Alarmzustand. Cortisol war mein ständiger Begleiter. Das Gefühl, ständig „funktionieren“ zu müssen, hatte Spuren hinterlassen – nicht nur psychisch, sondern auch auf zellulärer Ebene. Heute weiß ich: Das war keine Schwäche meines Körpers – es war (und ist) seine Art, zu überleben.
Gerade chronisch erkrankte Menschen brauchen oftmals Zeit, Empathie und jemanden, der wirklich zuhört und einen ganzheitlichen Blick auf die Dinge wirft. Die jahrelange Suche nach Antworten wurde zu meinem Antrieb, es in meiner Praxis anders zu machen.
Ich bin überzeugt: Wir brauchen eine Medizin, die den ganzen Menschen sieht. Eine Medizin, die Körper, Geist und Umwelt in Zusammenhang bringt. Eine Medizin, die anerkennt, dass Selbstheilung nicht nur möglich ist, sondern von innen kommt – wenn wir lernen, uns selbst und unserem Körper wieder zuzuhören.
Achtsamkeit, Yoga, Meditation und Hypnose sind heute feste Bestandteile meines Alltags – und meiner Arbeit. Ich habe nicht nur gelesen, dass diese Techniken Entzündungen senken, die Aktivität natürlicher Killerzellen steigern oder sogar den Alterungsprozess verlangsamen können – ich habe es erlebt. Zur Ruhe finden, sich selbst mit Liebe und Mitgefühl betrachten, das Bewusstsein auf unsere blinden Flecken lenken, genügend Bewegung, den Körper gezielt mit Nährstoffen und der richtigen Ernährung zu unterstützen – das waren meine „Game-Changer“. Als ich begann, meine Ernährung an meine Genetik und meine Bedürfnisse anzupassen, begann mein Körper zu antworten. Heilung war nicht plötzlich da – aber sie wurde möglich.
Heute arbeite ich genau an dieser Schnittstelle: zwischen Körper und Psyche, zwischen Wissenschaft und Intuition, zwischen funktioneller Medizin und tiefem Menschsein. Die Psychoneuroimmunologie ist für mich kein abstraktes Forschungsfeld, sondern ein Kompass geworden – für mich selbst und für die Menschen, die ich begleiten darf.
Denn Heilung geschieht nicht nur durch die Optimierung unserer Laborwerte – sie beginnt in der Beziehung: zu uns selbst, zu anderen und zu unserer Geschichte.